Dein Gehirn überträgt Informationen in Form von elektrischen Impulsen. Das Problem ist, dass eine Nervenzelle so nicht reguliert werden kann. Sie sendet einen Impuls oder nicht. Es gibt nichts dazwischen. Deshalb gibt es zwischen einzelnen Nerven kleine Lücken. Eine solche Lücke wird als synaptischer Spalt bezeichnet. Du kennst den Begriff vielleicht noch aus dem Biologie-Unterricht. Dieser Spalt liegt zwischen den zwei Endknöpfchen der Nervenzellen, den sogenannten Synapsen.

Die elektrischen Signale einer Nervenzelle können damit nicht direkt auf eine andere übertragen werden. Stattdessen führen sie zu einer Ausschüttung von kleinen Neurotransmittern, die die Information an die nachfolgende Synapse und deren Nervenzelle weitergeben und dort ein elektrisches Signal auslösen.

Dieser Mechanismus ermöglicht eine Regulation. Denn nur dann, wenn genügend Impulse der ersten Nervenzellen ankommen, werden ausreichend Neurotransmitter ausgeschüttet, damit der Impuls auf die nachfolgende Nervenzelle übertragen wird. Zudem haben so andere Nervenzellen, die auch mitreden wollen, immer noch die Möglichkeit, die Neurotransmitter zu blockieren oder andere Neurotransmitter auszuschütten, die eine Weiterleitung der Information verhindern.

So entsteht in deinem Gehirn ein komplexes Geflecht von Informationsübertragungen, das auf sehr feine Unterschiede stark reagiert und damit sehr anpassungsfähig ist.

Die Bedeutung der 6 Neurotransmitter

Neurotransmitter sind kleine Botenstoffe, die jeden Gedanken, jede Bewegung und unzählige andere Prozesse in deinem Gehirn und Körper steuern. Es gibt sehr viele verschiedene. Das Neuro-Elemente Konzept basiert auf den wichtigsten 6, die mit Abstand den größten Einfluss auf uns haben.

Einige davon wirken in deinem Gehirn aktivierend und helfen dir damit, aktiv zu sein. Andere hemmen dich und sorgen damit für Entspannung und Erholung. Jeder Mensch hat alle diese Neurotransmitter. Wir Menschen unterscheiden uns aber darin, welche Neurotransmittersysteme bei uns effizienter arbeiten und welche nicht. Das hängt einerseits mit deiner Genetik zusammen, andererseits hat auch dein Lifestyle einen maßgeblichen Einfluss. Wenn Genetik und Lifestyle zusammen passen, geht es dir gut. Wenn nicht, entstehen Probleme. Auf körperlicher und psychischer Ebene.

Dopamin – Motivation und Belohnung als Gaspedal

Du kennst bestimmt das gute Gefühl, wenn du einen Haken hinter ein To-do machst, ein Ziel erreichst oder ein Spiel gewinnst. Dieses Belohnungsgefühl vermittelt dir der Neurotransmitter Dopamin, der in diesem Moment in deinem Gehirn ausgeschüttet wird.

Je besser dein Dopamin-System funktioniert, desto sensitiver reagierst du auf den Neurotransmitter. Das bedeutet, dass bereits eine kleine Menge Dopamin ein stärkeres positives Gefühl auslöst. Das führt zu einem hohen Energielevel, macht dich ehrgeizig und gibt dir eine starke Motivation, deine Ziele zu erreichen. Du liebst es, zu gewinnen, sei es bei einem Wettkampf oder bei einer Diskussion. Am liebsten sagst du, wo es lang geht, übernimmst die Verantwortung und kannst nicht gut mit Autoritäten. Du bist immer auf der Suche nach intensiven Eindrücken, die dir den Dopamin-Kick geben. Wenn du ihn nicht bekommst, wirst du ungeduldig und kannst ziemlich aufbrausend, wütend und cholerisch werden.

Adrenalin – schnelle Anpassungsfähigkeit mit dem Turbo

Vor einer wichtigen Präsentation, einer Prüfung, einem Bewerbungsgespräch oder beim Start auf der Achterbahn spürst du es: dein Adrenalin. Es wird aus dem Neurotransmitter Noradrenalin gebildet und bereitet deinen Körper in Sekundenschnelle auf eine stressige Situation vor.

Wenn du sehr sensitiv auf Adrenalin reagierst, kannst du eine drastische Veränderung deiner Persönlichkeit zeigen, sobald es ausgeschüttet wird. Deine Herzfrequenz steigt schnell an, du wirst wach und reaktionsschnell und öfters auch reizbar. In diesem Modus kannst du powern und hast plötzlich viel mehr Energie und Antrieb als sonst. Es kann sein, dass du dann sogar vergisst, zu essen und plötzlich ein viel besseres Selbstvertrauen als normalerweise hast. Wenn der Adrenalinspiegel dann sinkt, wirst du wieder unsicherer und brauchst mehr Liebe, Respekt und Bestätigung von anderen. Durch deine Fähigkeit, dich mit Adrenalin so zu wandeln, bist du wie ein soziales Chamäleon. Du kannst dich so an Menschen und Situationen anpassen, dass du geschätzt wirst und bist gerne für andere da. Produktiv bist du dann, wenn du etwas Druck oder Stress hast, denn dann bist du auf Adrenalin.

Glutamat – der emotionale Verstärker

Vielleicht kennst du den Namen dieses Neurotransmitters als Zusatzstoff, der oft als Geschmacksverstärker eingesetzt wird. Der Grund dafür wird dich zum Denken anregen. Glutamat verstärkt unsere Wahrnehmung von Emotionen. Wenn du ihn mit einem leckeren Essen aufnimmst, wird dir dieses noch viel stärkere Glücksgefühle geben. Klar, dass du mehr davon willst und immer wieder Lust auf genau dieses Essen bekommst. Ein weiterer Grund, warum du unbedingt wissen solltest, was du zu dir nimmst. Zu viel Glutamat kann übrigens sogar neurotoxisch, also giftig für dein Gehirn, sein.

Wenn du eher viel Glutamat hast, bist du sozial ängstlicher, sensibler, emotionaler und tust, was man tut, wenn man seine Emotionen stärker wahrnimmt. Du fühlst dich schnell von schönen Dingen angezogen, kaufst aufgrund deiner Emotionen und verliebst dich schnell in süße Babykatzen oder in liebe Menschen. Auch negative Emotionen nimmst du stärker wahr. So hast du Mühe, mit Niederlagen umzugehen und bist sehr hart mit dir selbst. Manchmal kann deine Stimmung kippen und du wirst extrem traurig oder frustriert. Das kann sogar dazu führen, dass du die Kontrolle über deine Gedanken verlierst. Deine Gedanken kreisen und du kreierst emotionale Szenarien, die nicht echt sind, sich aber dennoch so anfühlen. Viel Glutamat macht dich auch sehr empathisch. Du kannst dich manchmal so stark in andere Menschen einfühlen, dass du ihre Emotionen wahrnimmst, als wären es deine. Zudem kann Glutamat ein starker Antrieb sein. Du fühlst dich nur gut, wenn du der Welt etwas nützt und bist deshalb sehr fleißig, gewissenhaft und ordentlich.

Acetylcholin – Schnelligkeit und Kreativität

Ohne diesen Neurotransmitter könntest du dich nicht bewegen. Denn er leitet unter anderem die Nervenimpulse an unsere Muskeln weiter. Wenn du neue Bewegungen leicht lernst und von Natur aus schnell, explosiv und agil bist, hast du wahrscheinlich eher viel Acetylcholin.

Der Neurotransmitter hat zusätzlich auch in deinem Gedächtnis eine wichtige Rolle. Er beeinflusst die Geschwindigkeit der Aufnahme, Verarbeitung und Produktion von Informationen. Mit viel Acetylcholin kannst du schneller zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her wechseln, ohne den Fokus zu verlieren. Das kann dir die Möglichkeit geben, ein Gespräch geschickt zu lenken. Du kannst die Gedanken deines Gegenübers aufnehmen und schnell in einen neuen Kontext setzen. Du bist kreativ entscheidest oft instinktiv und löst Probleme auf unkonventionelle Art und Weise. Ein hohes Acetylcholinlevel kann den Drang in dir wecken, viele verschieden Erfahrungen machen zu wollen und dich so sehr impulsiv machen.

GABA – Die Handbremse deines Gehirns

Wenn du schon einmal angetrunken warst, weißt du, wie es sich anfühlt, etwas entspannter als üblich zu sein. Das soll dich nicht zum Alkoholkonsum animieren, denn die Rechnung dafür wirst du am nächsten Tag bezahlen. Ich spreche nicht von deiner Kreditkarte und auch nicht von den Kopfschmerzen. Wenn du dein GABA aufgebraucht hast, fehlt dir vorübergehend deine stärkste Bremse in deinem Gehirn. Es tritt genau das Gegenteil von dem ein, was ich jetzt beschreibe:

Diesen Neurotransmitter könnte man tatsächlich mit der Handbremse im Auto vergleichen. Wenn du viel davon hast, kannst du von 100 auf 0 bremsen und parken. Du schläfst gut ein, kannst kreisende Gedanken schnell abschalten und der Alltagsstress kümmert dich nach dem Feierabend nicht mehr. In sozialen Situationen bist du enthemmt und machst dir wenig Gedanken darüber, was andere über dich denken. Du lässt dich auch kaum unter Druck setzen und kannst dich nach aufregenden Situationen leicht beruhigen.

GABA wird aus Glutamat, dem emotionalen Verstärker, gebildet. Du kannst also nicht gleichzeitig von beiden Neurotransmittern viel haben. Dieser Zusammenhang wird dir besonders deutlich, wenn du die Wirkung der beiden Neurotransmitter nochmals vergleichst. In vielen Punkten bewirken sie genau das Gegensätzliche. Deshalb ist GABA ein hemmender und Glutamat ein aktivierender Neurotransmitter.

Serotonin – Die elegante Bremse deines Gehirns

Auch Serotonin ist ein hemmender Neurotransmitter und wirkt damit als Bremse in unserem Gehirn. Seine Bremskraft ist nicht ganz so stark wie die von GABA, dafür etwas besser dosierbar und eleganter. Viel Serotonin macht dich spontan. Es hilft dir, mit plötzlichen Veränderungen gut umzugehen und improvisieren zu können. Das kann aber auch dazu führen, dass dich Dinge langweilen, wenn sie sich wiederholen. Du bist sehr entspannt und gut unter Druck und lässt dich von täglichen Stressfaktoren kaum ausbrennen. Du hast eine hohe Toleranz gegenüber Schmerzen und Unannehmlichkeiten und erholst dich schnell von Krankheiten.

Wenig Serotonin führt zu einer erhöhten Grundangst. Du hast mehr Mühe, dein Verhalten anzupassen und magst deshalb keine Veränderung, besonders wenn sie nicht vorhersehbar war. Deshalb funktionierst du besser, wenn du einem Plan folgen kannst. Das kann dazu führen, dass du nicht gerne die Kontrolle abgibst und sogar Ticks entwickelst. Zudem legst du viel Wert auf Details und kannst ziemlich perfektionistisch sein.

Dein individuelles Neurotransmitter-Profil

Liest du dir die Einflüsse der 6 Neurotransmitter durch, kannst du bestimmt schon gewisse Tendenzen bei dir feststellen. Bei einigen Beschreibungen siehst du dich mehr, bei anderen weniger. Das hängt im Endeffekt davon ab, wie effizient das System dieses Neurotransmitters bei dir persönlich ist.

Unser Neuro-Elemente Quicktest gibt dir eine grobe Richtung vor, welches Neuro-Element du bist und welche Neurotransmitterverteilung bei dir wahrscheinlich vorherrscht. In unseren Mentorings erstellen wir mithilfe eines umfassenden Neurotransmitter-Tests dein ganz persönliches Neurotransmitter-Profil und können so sehr individuell auf dich, deine Situation und deine Ziele eingehen.

Aus diesem Profil lässt sich alles herauslesen, was diese 6 Neurotransmitter in deinem Gehirn und Körper regulieren. Sie beeinflussen dein Fühlen, Denken und Handeln, deine körperlichen Veranlagungen für Ernährung, Training und Erholung, sowie die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten und Verletzungen. Außerdem erklären sie dir, warum du mit bestimmten Personen besser und mit anderen schlechter zurechtkommst.

Hier kannst du dich für ein Mentoring bewerben.